Medienmitteilung
Semesterbericht 2009
Für die Schweizer Wirtschaft ist im Zuge des ersten Semesters 2009 ein mehrjähriger Wachstumstrend zu Ende gegangen. Einer recht widerstandsfähigen Binnenwirtschaft mit ausgelastetem Bausektor und kaum geschwächtem Konsum steht eine vom Konjunkturabschwung hart betroffene Exportwirtschaft gegenüber.
9. Juli 2009
Den vorangegangenen internationalen Finanzturbulenzen folgt nun auch ein geschmälerter Güterstrom. Die für das Jahr 2009 gestellten Wachstumsprognosen mussten allesamt in mehreren Schritten korrigiert werden. In diesem schwierigen Marktumfeld verzeichnete die Hypothekarbank Lenzburg AG eine stabile Geschäftsentwicklung. Die Ausleihungen an Kunden konnten um CHF 47.5 Mio. oder 1.5 % gesteigert werden.
Hiervon entfallen CHF 27.0 Mio. auf die Hypothekardarlehen, die angesichts der überliquiden Finanzmärkte nur unter extremen Konkurrenzverhältnissen zu Stande kamen. Den weiteren Zuwachs von CHF 20.5 Mio. konnten wir in Form von Konsortialdarlehen einbringen. Um CHF 11.0 Mio. oder 3.7 % wurden die Finanzanlagen aufgestockt, um Mittel aus den schlecht verzinsten Forderungen gegenüber Banken besser anzulegen.
Das Volumen der Kundengelder hat um CHF 27.3 Mio. oder 1 % auf CHF 2.9 Mrd. zugenommen. Grösseres Ausmass als der Zuwachs hatten die Umlagerungen innerhalb der Unterrubriken. Als Folge der tiefen Marktzinsen waren die Kassenobligationen um CHF 30.0 Mio. und die Verpflichtungen gegenüber Kunden um CHF 90.3 Mio. rückläufig. Die Festgelder der privaten Anleger strömten in die Sparkonten zurück, die um CHF 147.6 Mio. oder 8.4 % auf CHF 1.9 Mrd. zulegten.
In der Erfolgsrechnung konnten die Erträge des operativen Geschäftes aus Zinsen, Dienstleistungen, Handel und Übrigem im ersten Semester 2009 gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um CHF 1.1 Mio. oder 3 % auf insgesamt CHF 35.9 Mio. (Vorjahr CHF 34.9 Mio.) gesteigert werden. Das Zinsengeschäft verzeichnete eine leichte Zunahme um 1.6 % auf CHF 30.3 Mio. (Vorjahr CHF 29.8 Mio.). Hierbei unterstützte uns der Ausleihungszuwachs, der im ersten Halbjahr den Druck auf die Zinsmarge nochmals auszugleichen vermochte. Ohne Auftriebskräfte blieb der Kommissions- und Dienstleistungssektor mit Erträgen von CHF 3.9 Mio. (Vorjahr CHF 4.3 Mio.).
Die Abhängigkeit von den Aufträgen der Kunden im Wertschriftenhandel wirkte sich negativ aus, da die Kurseinbrüche der Aktien nach einem guten Start im Januar viele Anleger zu einem passiven Zuwarten verleiteten.
Der ausgewiesene Erfolg aus dem Handelsgeschäft von CHF 0.5 Mio. (Vorjahr CHF 1.1 Mio.) entspricht nicht den erwirtschafteten Erträgen des ersten Semesters. Auf Grund der Rechnungslegungsvorschriften musste die «Garantieleistung» für ein Obligationenpaket der Schweizerischen Rückversicherung (Swiss Re), trotz Haltens bis Endfälligkeit 2013, als Handelsbestand verbucht werden, statt wie erwartet als derivatives Finanzinstrument zur Ertragssicherung im Bilanzgeschäft. Handelsbestände werden zum Tageskurs bewertet, was zu einem Abschreibungsbedarf von CHF 0.7 Mio. für das erste Halbjahr 2009 geführt hat. Im Zuge der Restlaufzeit wird dieser Betrag wieder über den Handelserfolg vereinnahmt werden.
Positiv entwickelt hat sich der übrige ordentliche Erfolg. War die Rubrik im Vorjahr von Dollarkursverlusten auf den Fremdwährungsanlagen beeinträchtigt, zog sie diesmal im Ausmass von CHF 0.6 Mio. Nutzen aus Lizenzerlösen der Informatik für Finstar-Applikationen. Das vorjährige Minus hat sich in ein Plus von CHF 1.2 Mio. gewendet. Der Geschäftsaufwand stieg um CHF 0.4 Mio. oder 2.5 % auf CHF 16.1 Mio.
Trotz Zunahme des Geschäftsaufwands verbesserte sich der Bruttogewinn im ersten Semester 2009 im Vergleich zur Vorjahresperiode um CHF + 0.7 Mio. auf CHF 19.8 Mio.
Wie im ersten Halbjahr 2008 blieben wir trotz gedämpftem Konjunkturverlauf von Wertberichtigungen auf den Ausleihungen an Kunden verschont.
Unter dem ausserordentlichen Ertrag (Vorjahr CHF 2.4 Mio.) konnten jedoch keine Rückstellungen aus früheren Rechnungsperioden verbucht werden. Ausgeblieben sind auch spezielle Ereignisse wie die letztjährige Liquidation der Aargauischen Bürgschaftskasse.
Obwohl jene CHF 2.4 Mio. heuer wegfallen, erzielten wir mit CHF 12.3 Mio. einen Periodenerfolg, der lediglich CHF 0.5 Mio. oder 4.2 % tiefer liegt als im Vorjahr. Hierin ist die vorzeitige Inkraftsetzung der Steuergesetzrevision bereits berücksichtigt. Im Ausblick erwarten wir ein Geschäftsergebnis im Rahmen des Vorjahres.
Der Aktienkurs bewegte sich in den letzten sechs Monaten zwischen CHF 4'250.- und CHF 4'850.-. Gegenüber dem Jahresendkurs 2008 von CHF 4'400.- schloss unsere Aktie Ende Juni mit CHF 4'600.-.
Fakten zur Hypothekarbank Lenzburg AG:
- Seit 1868 im Herzen des Kantons Aargau
- Selbstständige, börsenkotierte Aktiengesellschaft
- Mitarbeitende (Vollzeitstellen) 188, Lernende 16
- Bilanzsumme (Stand 30.06.2009) CHF 3'737 Mio.
- Jahresgewinn 2008: CHF 23.8 Mio.
- Aktienkapital: CHF 21.6 Mio., eingeteilt in 72'000 Aktien zu CHF 300.- Nennwert, gehandelt an der Schweizer
Börse (SIX) unter HBLN - Gewinnverwendung 2008: Dividendenausschüttung CHF 110.- pro Aktie und Stärkung der Eigenkapitalbasis
Weitere Informationen:
Jürg Ritz
Vorsitzender der Geschäftsleitung
Hypothekarbank Lenzburg
Bahnhoftstrasse 2
5600 Lenzburg
Telefon: +41 62 885 11 11
E-Mail: juerg.ritz@hbl.ch